Als Hörbuch-Neuling bin ich ja immer noch nicht so ganz warm geworden mit dieser Form des „Lesens“. Aber „Die Rote Königin“ gelesen von Britta Steffenhagen hat es mir leicht gemacht. Wie mir die Geschichte und das Hörbuch gefallen haben, erfahrt ihr in einer längst überfälligen Rezension!
AUTOR Victoria Aveyard
VERLAG Carlsen Verlag
ERSCHIENEN 2017
SEITEN 512
FORMAT Taschenbuch
PREIS 14,99
GENRE Fantasy
REIHE Die Farben des Blutes, Bd. 1
ISBN 3551315728
HÖRBUCH
VERLAG HörbucHHamburg HHV GmbH
Länge 13 Stunden 38 Minuten
Sprecher Britta Steffenhagen
Inhalt
Mare Barrow lebt in einer Welt, in der die Farbe des Blutes darüber bestimmt, ob man im Luxus oder aber im Elend lebt. Die aristokratischen Silbernen haben besondere Fähigkeiten, die Roten hingegen sind Menschen wie du und ich. Wenn Mare keinen Beruf findet, muss sie – wie ihre Brüder zuvor – in den Krieg ziehen, als Kanonenfutter für die Silbernen. Doch ein Unbekannter hilft ihr und beschafft ihr einen Job im Schloss. Erst dort wird Mare bewusst, dass sie dem Thronerben höchstpersönlich über den Weg gelaufen war.
Als Mare als Bedienstete an einem Fest des silbernen Adels teilnimmt, geschieht dann, was die Welt ins wanken bringen könnte: Das rote Mädchen kann Elektrizität beeinflussen. Die königliche Familie setzt alles daran, diese Tatsache zu vertuschen. Aus Mare wird kurzerhand eine silberne Adlige gemacht, die mit dem jüngeren Bruder des Prinzen verlobt wird. Doch das Mädchen vergisst trotz dieses Prunks die Ungerechtigkeiten der Silbernen nicht und schließt sich der Roten Rebellion an.
Meinung
Nachdem ich bei den Hörbüchern ein wenig auf den Geschmack gekommen war, konnte ich an diesem Exemplar nicht vorbei gehen: Die Rote Königin. Das Cover hatte ich schon so oft gesehen und bewundert, aber irgendwie habe ich mich nie weiter informiert, worum es ging. Als ich mir das Hörbuch dann kaufte, war das ein bisschen eine Fahrt ins Blaue – eine, die sich gelohnt hat!
Ich bin ja ein großer Fan von Dystopien aller Art und von Fantasy. „Die Rote Königin“ würde ich als Fantasy-Dystopie bezeichnen wollen: eine Welt, in der der Wert des Menschen durch die Farbe des Blutes definiert wird. Damit ist diese Welt von der unseren gar nicht so weit entfernt, wo noch heute der Wert von Menschen nach bestimmten Merkmalen, welche kulturell ganz unterschiedlich ausfallen können, bestimmt wird. Dinge wie diese sind es, die mich immer wieder schlucken lassen, wenn jemand behauptet: Fantasy bringt doch gar nix, keinerlei Realitätsbezug. Doch, ein Realitätsbezug ist da. Öfter noch, als erwartet. Aber weiter im Text.
Durch die Geschichte begleitete mich Sprecherin Britta Steffenhagen, deren Stimme ich als sehr angenehm empfand und die Mare in meinem Kopf sehr lebendig werden ließ. Mare als Figur hat mir ebenso gut gefallen, wie die Prinzenbrüder. Insgesamt empfand ich die Figuren als sehr plastisch und greifbar, keine 0-8-15 Charaktere; selbst was die Nebenfiguren anging. Jeder hatte seine Ecken und Kanten und war kein idealtypischer Vertreter irgendeines Klischees. Auch gefällt mir die Entwicklung der Figuren sehr gut und ich bin extrem gespannt, wie es weiter gehen wird. Ich muss ehrlich sagen, mit dem Ende des Bandes habe ich nicht gerechnet und mein Herz wurde ganz schön malträtiert. Insgesamt hat mir dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen, auch wenn der Anfang etwas holprig war. Das lag aber – vermute ich – erneut an meiner Ungeübtheit was das Hören von Hörbüchern angeht.*

*Ich neige dazu, immer mal wieder abzudriften und muss manche Stellen dann fünfmal hören, ehe ich der Geschichte wirklich folgen kann.