[Die Montagsfrage ist eine wöchentlich stattfindende Bloggeraktion, die aktuell von Wordworld gehostet wird.]
Es ist schon wieder eine Woche vergangen und die Woche begann für mich mit meinem Polnisch-Seminar, Arbeit und Prüfungsvorbereitungen. Außerdem habe ich heute die zwei ersten Bücher des Jahres beendet – ja, direkt nacheinander, da ich ja immer parallel lese – und um diese Bücher sowie eines, das ich aktuell lese, geht es heute auch in der Montagsfrage.
WELCHES BUCH HABT IHR ZULETZT GELESEN UND MIT WELCHEN 3 ADJEKTIVEN WÜRDET IHR ES BESCHREIBEN?
Während die ersten beiden Bücher dem Genre „True Crime“ zugeordnet werden können, könnten sie nicht verschiedener sein. Michael Tsokos kennen mit Sicherheit die meisten. Er ist Rechtsmediziner an der Charité in Berlin und ist neben dieser Tätigkeit als Autor von Sachbüchern, aber auch Romanen bekannt geworden. In Schwimmen Tote immer oben? räumt Tsokos mit typischen Klischees und Mythen seines Berufsfeldes auf, unter anderem erklärt er, ob Fäulnisgase einen Körper tatsächlich platzen lassen können, ob man lebendig begraben werden kann oder eben, ob Tote immer oben schwimmen. Beschreiben würde ich dieses Buch mit den Adjektiven: interessant, lehrreich und unterhaltsam. Interessant und lehrreich natürlich, weil viele Darstellungen von Rechtsmedizin etwa im (auch hier im Haushalt) sehr beliebten Tatort und anderen Serien unter die Lupe genommen werden. Unterhaltsam, weil Tsokos eine für mich sehr angenehme, unterhaltsame und tolle Art hat, sein Wissen zu vermitteln. Zudem ist das Buch durch tolle Illustrationen angereichert, die das Lesevergnügen noch steigern.
Das zweite Buch, welches ich heute ausgelesen habe, ist Lebenslänglich von Birgit von Derschau und Wolfgang Büscher. Während mir der Name der Organisation durchaus geläufig war, wusste ich nicht recht, was der weiße Ring tut. Daher war dies auch weniger der ausschlaggebende Grund, warum ich dieses Buch gelesen habe. Vielmehr schätze ich Frau von Derschau, eine Journalistin die etwa ein TV-Format mitbegründete und betreute mit dessen Hilfe Fälle geklärt werden sollten, sehr. Ich habe bereits einige ihrer Bücher gelesen und auf der Suche nach neuem Lesestoff von ihr stieß ich über dieses Buch. Beschreiben würde ich es mit den Adjektiven bedrückend, wichtig und informierend. Während in den von mir so geliebten True Crime Büchern, Reportagen und Podcasts meist die Täter im Vordergrund stehen oder doch zumindest die Darstellung nach dem abgeschlossenen Fall endet, richtet dieses Buch den Fokus auf die Opfer und das Danach. So etwa wird aufgezeigt, wie das Stalking-Opfer lebt (leben muss), nachdem sie auf der Flucht vor ihrem Stalker einen Autounfall baute. Oder aber die alte Dame, die überfallen wurde und nun Angst hat und ihre Lebensfreude verloren hat. Nach der Lektüre dieses Buches bin ich überzeugt, dass wir in Deutschland viel mehr für den Opferschutz tun sollten.
Und das letzte Buch, was ich heute mit hinein nehmen möchte, ist keines, das ich bereits ausgelesen habe. Der Bär und die Nachtigall von Katherine Arden habe ich etwa zur Hälfte durchgelesen und würde es mit den Adjektiven märchenhaft, slawisch und verträumt beschreiben. Als angehende Slawistin und Liebhaberin der slawischen Kultur, missfällt es mir oft, dass in den meisten Büchern (ob Fantasy oder nicht) slawische Länder kaum oder gar nicht berücksichtigt werden. Dabei bieten slawische Kulturen gerade für Fantasyromane ein ideales Setting. Ich kenne keine so wundervolle, schöne und interessante Kultur, die aber gleichzeitig noch recht unverbraucht erscheint. Der Roman entführt den Leser nicht nur in die russisch-verschneite Landschaft vergangener Zeiten, nicht nur an den heißen Kamin und in die klirrende Kälte, sondern auch in eine wunderschöne Kultur und Geschichte.