[Die Montagsfrage ist eine wöchentlich stattfindende Bloggeraktion, die aktuell von Wordworld gehostet wird.]
Die Woche beginnt mit einem enormen Motivationstief, Prokrastination und den Klausuren im Nacken. Schon nächsten Dienstag schreibe ich die erste Klausur – in einem Fach, das mir sehr schwer fällt. Die Panik kommt allmählich gekrochen. Ein guter Anlass, mich mit der Montagsfrage auf andere Gedanken zu bringen. Diese heißt in dieser Woche:
WIE SIEHT ES BEI EUCH MIT DEM GESCHLECHTERVERHÄLTNIS UNTER DEN GELESENEN AUTOREN AUS?
Ehrlich gesagt hat mich diese Montagsfrage ein bisschen überrumpelt, denn ich habe mich noch nie damit beschäftigt, ob die von mir gelesenen Autoren überwiegend männlich oder weiblich sind. Noch verwunderter war ich, als ich bei Sophia las, dass einige Jahresrückblicke die Aufschlüsselung in Geschlechter beinhalten. Auch das ist mir tatsächlich noch nie irgendwo untergekommen oder doch zumindest nicht aufgefallen. Vielleicht, weil ich darauf wirklich so rein gar nicht achte?
Inspiriert also durch diese Montagsfrage habe ich vorhin einmal die Bücher gesichtet, die ich in den vergangenen Jahren so gelesen habe und mithilfe der Counter-App habe ich grob das Verhältnis der Geschlechter bestimmt: 55 zu 22 (es wurden auch Doppel- und Mehrfachnennungen berücksichtigt).
Und von diesem Ergebnis bin ich wenig überrascht, denn: es sind 55 Autorinnen und ich habe ehrlich gesagt damit gerechnet, dass ich überwiegend Bücher weiblicher Autoren lese. Die Genres, die ich bevorzugt lese, werden gefühlt überwiegend von Frauen bedient: Fantasy, Urban Fantasy, Krimis, New/Young Adult und Jugendbücher. Beim Sichten meiner Bücher ist mir auch aufgefallen, dass die männlichen Autoren i.d.R. mit Sachbüchern und ab und an einmal mit Thrillern bzw. Krimis vertreten sind. Nur in sehr seltenen Fällen mit Gegenwartsliteratur, Klassikern oder auch einmal Fantasy.
Eine weitere Beobachtung, die ich gemacht habe und die hier ggf. hineinspielt: Zumindest männliche Fantasyautoren schreiben i.d.R. aus der Sicht eines männlichen Protagonisten und tatsächlich lese ich, besonders wenn sie aus der Ich-Perspektive verfasst wurden, lieber Bücher mit weiblichen Protagonisten.
Spannend wird aber tatsächlich dann der Blick auf meinen aktuellen und akut abzuarbeitenden SUB (den ich mithilfe einer Statistik immer etwas genauer definiere). Hier ist das Verhältnis ein ganzes anderes: 21 zu 13 für die Herren der Schöpfung. Hier sieht allerdings auch die Zusammenstellung der Genres etwas anders aus: überwiegend Sachbücher, Gegenwarts-/Gesellschaftsromane und Klassiker. Vielleicht sieht also Ende des Jahres meine Statistik ein wenig ausgewogener aus. Das wird die Zeit bringen und mit Sicherheit durch mein Durchhaltevermögen bestimmt, auch wirklich diesen SUB abzuarbeiten statt andere Bücher zwischenzuschalten.
Im Endeffekt, das muss ich einfach so sagen, ist es mir aber egal. Damit ich es lese (und mag), muss ein Buch nicht von einem Mann oder einer Frau geschrieben worden sein. Wichtig ist mir, dass das Buch gut geschrieben ist und mir die Geschichte gefällt. Welcher Name dann vorn auf dem Cover steht und welche Person dahinter steht, ist für mich zweitrangig und nur dann von Bedeutung, wenn mir ein Buch so gut gefallen hat, dass ich weitere Bücher des Autoren lesen möchte.