The Art of Reading ist zurück aus der Sommerpause und damit auch das Weekly Reading. Heute mit dabei: Sensenmänner, abgebrochene (oder auch nicht) Bücher und meine Begeisterung für eine der besten Dystopien, die ich seit langem gelesen habe.
Weekly Reading ist eine Aktion von "The Art of Reading".
Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese aktuell Scythe – Der Zorn der Gerechten (Band 2) von Neal Shusterman. Ich bin auf S. 292 / 542.
Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Ich habe zahllose Simulationen zum Überleben der Menschheit durchlaufen lassen.
Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden?
Ich liebe Dystopien. Und dennoch habe ich in den letzten Jahren kaum eine Dystopie gelesen, die mich so sehr begeistern konnte, wie z.B. Die Tribute von Panem. Es waren zwar wirklich tolle Bücher dabei, die ich auch nicht kleinreden möchte, aber zum regelrechten „Fangirl“ bin ich bei all den Büchern nicht geworden. (Zum Vergleich: Ich hatte jahrelang eine Panem-Fanpage auf Facebook :D)
Nun habe ich aber endlich wieder eine solche Dystopie gefunden: die Scythe. Ich liebe das Worldbuilding von Shusterman. Die Idee mit den Scythe und dem Thunderhead. Das Scythetum übt auf mich eine riesige Faszination aus. Und die Geschichte ist enorm spannend. Ich bin jetzt mittlerweile bei knapp der Hälfte des Buches und kann es kaum aus der Hand legen.
Welche Punkte, Themen, Schlagwörter, Tropen – was auch immer – würden dich ein Buch recht schnell abbrechen lassen?
Jetzt kommts Dicke und ich weiß, dass viele Leute aus der Buchbubble nun die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden, aber meine Antwort lautet: keine. Beginne ich ein Buch, beende ich es auch zwangsweise. Das Abbrechen von Büchern kommt für mich nicht in Frage. Zum Glück hatte ich aber auch noch nie bei einem Buch das Bedürfnis danach, es gar nicht zu Ende zu lesen. Klar gibt es manchmal Punkte und Aspekte, die mir das Buch ein bisschen madig machen. Neulich z.B. mochte ich die queere und gefühlt forcierte Lovestory in „Die stummen Wächter von Lockwood“ nicht. Und hätte ich im Vornherein gewusst, dass diese im Zentrum des Buches steht, hätte ich ggf. das Buch gar nicht erst begonnen. Aber einmal begonnen, habe ich es trotzdem zuende gelesen, denn die anderen Aspekte und die „Drumherumstory“ haben mir dennoch gut gefallen. Auch gibt es manchmal Bücher, deren Protagonisten ich nicht recht mag. Vox ist da z.B. ein gutes Beispiel. Die Protagonistin war mir sehr unsympathisch. Dennoch fand ich das Buch gut, da mir die Geschichte im Ganzen gefallen hat. Und so finde ich doch an den allermeisten Büchern immer zumindest einen Aspekt, der mir gefällt und der mich das Lesen des Buches nicht bereuen lässt.
In meiner gesamten Leselaufbahn habe ich auch tatsächlich bis jetzt nur ein Buch „abgebrochen“, sofern man es so bezeichnen mag. Es handelte sich um ein Sachbuch, das ich auf Empfehlung einer Dozentin hin als E-Book kaufte und wirklich interessant hätte sein können. Als ich die Gendersternchen sah, war mir jedoch klar, dass ich permanent darüber stolpern würde, so wie es mir bereits bei Artikeln und Podcasts geschieht. Ich habe das Buch daher nach dem Durchblättern „beiseite gelegt“ und nie wieder angerührt.