Fast einen Monat ist es her, dass ich auf Twitter um Buchempfehlungen bat. Für eine Challenge suchte ich ganz konkret ein Buch, in dem der Protagonist sich auf der Suche nach etwas befindet. Spontan fiel mir nichts ein und auch Google spuckte nur wenig Brauchbares aus. Twitter war hingegen hilfreicher: empfohlen wurde mir unter anderem Paulo Coelho: Der Alchimist. Aufgrund seines geringen Umfangs das ideale Buch, um es noch „zwischenzuschieben“. Und, wie Santiago vielleicht sagen würde, das war kein Zufall. Das war ein Zeichen. Eine Fügung. Eine gute, sogar.
AUTOR Paulo Coelho
VERLAG Diogenes
ERSCHIENEN 1988
SEITEN 176
Übersetzer Cordula Swoboda Herzog
PREIS 11 € (Taschenbuch)
GENRE Gegenwartsliteratur
REIHE /
ISBN 9783257237276
LESEZEIT 3h 7m
Klappentext
„Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn über die Souks in Tanger bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, dass das Leben Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind.“
Inhalt
Der junge Santiago folgt seinem Wunsch, zu reisen. Statt – wie von der Familie gewünscht – einer Ausbildung zum Geistlichen nachzugehen, wird er Schafhirt. Als sich jedoch ein Traum, in dem er unter den ägyptischen Pyramiden einen Schatz findet, wiederholt, verkauft er seine Herde und zieht durch die Wüse, um seinen Schatz zu finden. Auf seinem Weg begegnen ihm Könige, Wüstenfrauen und der Alchimist. Und während Santiago seinem Schatz immer näher kommt, findet er auch zu sich selbst.
Meinung
Ich bin ohne größere Erwartungen an das Buch heran gegangen, da ich von Coelho noch nichts gelesen hatte und lediglich im Kopf behalten hatte, dass er von anderen als zu „esoterisch“ bzw. philosophisch wahrgenommen wird. Vielleicht bin ich deshalb bisher immer ein wenig zurück geschreckt, wenn ich einen Coelho sah. Und auch wenn ich passagenweise verstehe, wie es zu dieser Einschätzung kam, komme ich gut damit klar und bin wirklich sehr überrascht und glücklich, das Buch gelesen zu haben.
Ich bin wie alle Menschen: Ich sehe die Welt so, wie ich sie gerne hätte, und nicht so, wie sie tatsächlich ist.
Den südamerikanischen Autoren ist meiner Meinung nach immer ein bestimmter „Stil“ eigen. Sie schreiben nicht nur, sie erzählen. Man fühlt sich wie an einem warmen, prasselnden Lagerfeuer und man taucht in die Erzählung eines begnadeten Erzählers ein. Dieses Gefühl hatte ich bis jetzt vor allem bei südamerikanischen Autoren und Coelho bestätigt dieses Gefühl ein weiteres Mal. Santiagos Geschichte, der in der Erzählung meist „der Jüngling“ genannt wird, ist auf einer zunächst „oberflächlichen“ Art einfach eine schöne Geschichte. Ein Junge reist durch die Wüste, lernt die Frau seiner Träume kennen und bestreitet ein Abenteuer. Auf einer darunter liegenden Ebene jedoch handelt es sich um ein gebündeltes Stück Weisheit und Glück in Worte gefasst. Nicht nur lehrt Santiagos Geschichte, dass man seinen Lebensweg niemals aus den Augen verlieren sollte, sondern sie lehrt auch, dass man auf sein Glück vertrauen sollte. Und das selbst schlimme Dinge Teil eines Guten sein können.
Insgesamt ein wirklich schönes Buch und ich habe mir heute gleich ein weiteres Coelho-Buch in der Bibliothek ausgeliehen. Mal schauen, ob der Autor mich auch in einem weiteren Roman überzeugen kann.