Puh. Es ist schon spät und morgen heißt es für mich früh aufstehen. Da ich jedoch den letzten Teil des Gemeinsamen Lesens heute so spannend finde, möchte ich doch wenigstens kurz teilnehmen 🙂 Also los, im Schnelldurflauf!
Das Gemeinsame Lesen ist eine Aktion von Schlunzenbücher und findet wöchentlich jeden Dienstag statt.
1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese u.a. „Mordfälle im Bezirk Gera II“ von Hans Thiers und bin auf S. 211 von 284.
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Am 2. Dezember 1985, gegen 6 Uhr, wurde ich vom K-Dienst der BDVP Gera in Kenntnis gesetzt, daß sich in der Siedlung Elstertal in Gera-Zwötzen ein Tötungsverbrechen ereignet hatte.
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Wie am Titel zu erkennen, handelt es sich bereits um den zweiten Band, auch den ersten habe ich bereits verschlungen. Thiers ist Kriminalist und ermittelte wie der Titel vermuten lässt im Bezirk Gera. Als leidenschaftlicher True Crime Fan (nicht erst seit dem Hype), lese ich ja ohnehin jedes in diese Richtung geartete Buch. Bei der Reihe handelt es sich um etwas „Besonderes“, da der Bezirk Gera „mein“ Bezirk ist. Also besser gesagt: Ich lebe in dem Gebiet, was zu DDR-Zeiten der Bezirk Gera war. Die Mordfälle haben sich daher in der Regel an Orten ereignet, die ich selbst kenne, ja teilweise sogar wöchentlich oder mehrfach wöchentlich besuche. Erst heute habe ich zB über einen Mordfall gelesen, der sich in jener Straße abspielte, in der meine Mama etwa ein Jahr vor der Tat wohnte. Ich bin Herrn Thiers sehr dankbar, dass er die Berichte seiner Ermittlungen so wunderbar zusammengetragen hat. Für mich definitiv ein tolles Zeitzeugnis.
4. Was denkst du über eBooks?
Das ist sie also, die Frage, die ich auch gegen 22 Uhr noch unbedingt beantworten wollte. Die Frage, die vermutlich die ganze Buchwelt spaltet. Und die ich daher umso spannender finde. Wie halte ich es mit den eBooks? Mag ich sie: absolut nicht. Lese ich sie: ja, fast täglich. Das mag nun ein wenig blöd klingen, ist aber genau so.
Ich lese ungern in eBooks. Zum einen gefällt mir das „Gefühl“ nicht. Es fehlt mir, ein richtiges Buch in der Hand zu halten. Das Blättern. Das „Sehen“ des Fortschritts fernab eines kleinen Balkens oder einer Prozentanzeige. Desweiteren mag ich die „Ausleuchtung“ nicht. Ohne Beleuchtung sind mir eReader zu dunkel. Mit finde ich sie unangenehm, wie Computerbildschirme. Das hat nichts mit Entspannen zu tun und „abschalten“. Dann – und das ist eines meiner größten Probleme – habe ich das Gefühl, dass ich Handlungen auf Papier a) besser verfolgen kann und b) mir auch besser einpräge. Während mir Bücher in der Regel nicht mehr aus dem Kopf gehen, hab ich bei eBooks oft das Gefühl, dass mein Hirn einem Sieb gleicht. Insgesamt mag ich sie also nicht.
Warum lese ich sie dann trotzdem? Das hat sehr verschiedene Gründe. Zum einen gibt es da einen rein pragmatischen Grund: Viele Bücher erscheinen schon gar nicht mehr als Print. Und wenn das dann genau die Bücher sind, die ich gern lesen würde, muss ich eben zum eBook greifen. Desweiteren wissen ja viele, dass ich kein großer Fan davon bin, Bücher zu kaufen. Ich leihe sie mir lieber in der Bibliothek und stelle mir nur meine liebsten Schätze ins eigene Regal. Das hat vor allem Platzgründe. Mit 12 m2 Fläche und einem entsprechend kleinen Bücherregal im eigenen Zimmer, muss man eben genau entscheiden, wer ins Regal darf und wer nicht. Und ich bin nicht der Typ, der Bücher wieder verkauft oder gar wegschmeißt. Daher kaufe ich mir nur selten Bücher. Wenn ich dann jedoch ein Buch lesen möchte, das nicht in der Bibliothek vorhanden ist und/oder nur in der Onleihe, muss ich wieder zum eBook greifen. Und ein dritter Grund sind die Lese- bzw. Rezensionsexemplare, die ich mir in der Regel aus eben den genannten Gründen selbst dann als eBook zusenden lasse, wenn mir ein Printexemplar gesendet werden könnte.
Und da wären wir also. Bei meiner absolut zweigespaltenen Antwort auf diese Frage: Ich mag eBooks nicht, dennoch lese ich sie fast täglich.