Weihnachten steht vor der Tür und selbstverständlich gehört das Schlemmen zu Weihnachten genauso dazu, wie die Geschenke, der Weihnachtsbaum und der Weihnachtsmann. Wie der ein oder andere vielleicht weiß, war ich im Herbst im wunderschönen Amsterdam und habe dort so einiges erlebt und gesehen. Dieses schöne Gefühl wollte ich noch ein wenig aufrecht erhalten und daher nahm ich an der Kochrunde zu „Weihnachten in Amsterdam“ der Lesejury teil.
AUTOR Yvette Van Boven
VERLAG DuMont Buchverlag
ERSCHIENEN 16.09.2019
SEITEN 304
Übersetzer Linda Marie Schulhof
PREIS 34,00
GENRE Kochbuch
REIHE –
ISBN 9783832199647
Aufbau und Gestaltung
Als das Buch bei mir landete und ich es auspackte, war ich ungelogen sofort begeistert. „Weihnachten in Amsterdam“ ist ein Kochbuch, das unglaublich schön gestaltet wurde: Stimmungsvolle Bilder und bezaubernde Zeichnungen machen es zu einem wahren Augenschmaus, das Buch zu durchblättern. Der Aufbau des Buchs ist absolut logisch und orientiert sich an einem typischen Weihnachtsessen: Getränke, Appetithäppchen, Suppen, Kleine und Hauptgerichte, sowie Beilagen und Desserts – alles findet seinen Platz. Am Ende des Buches gibt es dazu noch Menüvorschläge, sowie extrem hilfreiche Tipps für den Vorratsschrank.
Rezepte
In der ein oder anderen Rezension konnte ich als Kritikpunkt lesen, dass die Rezepte nicht alltagstauglich sind. Dem möchte ich insofern widersprechen, da diese Gerichte auch gar nicht als Alltagsgerichte gedacht sind. Es handelt sich hierbei um ein Rezeptebuch für das Weihnachtsdinner bzw. größere Essen.
Aber es muss natürlich nicht Weihnachten sein, um etwas Leckeres für andere zu kochen. Ein romantisches Winteressen zu zweit, eine große Silvesterparty mit Freunden, ein Adventsnachmittag für die Nachbarschaft – in diesem Buch ist für jeden Anlass etwas dabei.
Yvette Van Boven
Dies erwähne ich gleich eingangs, da ich diesen Kritikpunkt wie gesagt in anderen Rezensionen las, aber dem widersprechen möchte. Nun aber zu den Rezepten selbst. Ich habe mich bis jetzt eher an die kleineren Gerichte gewagt, Getränke und Desserts. Das sind auch im Alltag jene Dinge, die ich selbst „koche“. Für die „großen“ Gerichte ist die Küche dann doch eher das Feld meiner Mama. (Sie wird aber mit Sicherheit ebenfalls einige der Rezepte nach kochen!)
Die Rezepte sind super verständlich und obwohl die Gerichte auf den ersten Blick teilweise sehr anspruchsvoll wirken, sind sie vermutlich auch für Laien sehr gut nachvollziehbar. Mein persönlicher Favorit waren die Pfefferminzbonbons, weswegen ich auf diese auch noch einmal eingehen möchte. Zunächst dachte ich mir: Bonbons selbst machen? Das wird doch sicher super schwer und ohne zusätzliches Equipment kaum umsetzbar. Tatsächlich brauchte ich jedoch nur die Küchenmaschine, Butter, Frischkäse, (viiiiel!) Puderzucker und Pfefferminzöl. Letzteres hatte mir etwas Kummer bereitet – woher nehmen? – doch im Reformladen wurde ich dann fündig. Tatsächlich habe ich japanisches Heilminzöl genommen, weswegen die Bonbons in der Erkältungszeit vermutlich Gold wert sind!
Der „Teig“ ließ sich super einfach herstellen. Einfach alles vermischen. Das Formen der kleinen Bonbons war dann hingegen deutlich schwieriger. Das ganze war eine äußerst klebrige Angelegenheit, allerdings konnte ich mir mit zwei Teelöffeln und wiederum (viiiiel!) Puderzucker behelfen. Einfach mit einem Löffel etwas Teig aufnehmen, mit dem anderen Löffel in die Schüssel mit Zucker werfen, wälzen, fertig.
Die Bonbons mussten dann gut durchtrocknen und schon waren sie fertig. Bei uns in der Familie kamen sie super an und ich werde sie vermutlich regelmäßig herstellen. Als großer Bonbon und Pfefferminzfan habe ich mich gefühlt wie im Schlaraffenland.
Insgesamt bin ich wirklich sehr zufrieden mit dem Kochbuch und sehe darin eine große Bereicherung insbesondere für Feste und Festlichkeiten. Die hilfreichen kleinen Rezepte im Anhang sowie diverse andere Snacks sind aber durchaus auch für die alltägliche Küche geeignet und vor allem eines: richtig schön hyggelig! Ich werde mir mit diversen Rezepten, wie etwa der leckeren heißen Schokolade, sicher den Winter versüßen und genießen.