Nein, ich war nicht das erste Mal auf der Leipziger Buchmesse. Nicht einmal das zweite oder dritte Mal. Ich war schon oft. Bereits als Kind war ich mit meiner lesebegeisterten Mama und meinem gelegenheitslesenden Papa dort und habe es genossen. Und seitdem gehörte der vielleicht nicht jährliche, aber doch regelmäßige Besuch der Buchmesse für mich einfach dazu. Dennoch war es dieses Jahr für mich anders, besonders – und vielleicht hat die Messe mich genau deswegen ein bisschen nachdenklich – im positiven Sinne – zurückgelassen. Aber fangen wir mit meinem Messebericht von vorne an.
Die Buchmesse fällt für mich aus
Mit diesem Gedanken habe ich mich zumindest getragen. Denn nachdem ich zu Beginn des Jahres festgelegt hatte, dass ich endlich nach ein paar Jahren Pause wieder auf die Messe möchte, hat es meine gesamte Familie mit einem so hartnäckigen und boshaften grippalen Infekt erwischt, dass weder für mich noch meinen Freund, die angedachte Begleitung, an eine Messefahrt zu denken war.
Eine Woche etwa vor Messe war ich dann wieder fit, mein Freund jedoch nicht und alle anderen in Frage kommenden Personen wollten nicht. Und auch wenn nun sicher der ein oder andere sagt: „Dann fahr doch alleine!“ – so einfach ist das (für mich) nicht. In sozialen Situationen fühle ich mich genauso unwohl, wie in Menschenmengen. Ohne eine Bezugsperson gehe ich da sehr schnell unter.
Am Mittwoch, vor Messestart, verfolgte ich ein bisschen neidisch alle Tweets und Instagram Posts und war schon recht kurz davor, die Hashtags zu muten und erst zu einem späteren Zeitpunkt die Messeberichte zu lesen. Dass ich traurig war, bekam meine Mama mit und nun dürft ihr natürlich drei Mal raten, wer dann kurzfristig doch mit zur Messe fahren wollte!
Sonntag: Unser Messetag
Da ich selbst noch nicht wieder fit war und zudem meine Mama als Begleitung auch keine weiteren Tage mitgemacht hätte, einigten wir uns auf den Sonntag als Messetag. Gleich morgens, gegen 8, ging es los. Mit dem Zug fuhren wir nach Leipzig und mit der S-Bahn ging es weiter zum Messegelände. Wir hatten uns einige, leider parallel laufende, Veranstaltungen ausgesucht und bei dem einen, bei dem anderen hineingeschnuppert. Hängen blieben wir dann jedoch nach einem kurzen Snack – zum Glück – bei den Bloggersessions. Die Leipziger Buchmesse hat sogar ein „Beweisfoto“ gezwitschert 😀 In blau mit kurzen Haaren stehend meine Mama, rechts neben ihr, sitzend, ich.
André Stämmler (Homepage | Instagram) war ein phänomenaler Redner und brachte gerade für mich, die zwar schon seit Jahren bloggt aber erst seit Jahresbeginn wirklich ambitioniert dahinter steht, viel Licht ins Dunkel der rechtlichen Rahmenbedingungen des Bloggens! Der sehr sympathische Jurist mit dem Hamburger Dialekt war definitiv mein Messehighlight! Solltet ihr euch für eine Zusammenfassung seiner (und auch der anderen) Bloggersession(s) interessieren, kann ich euch @pergamentfalter’s Twitter-Account ans Herz legen. Sie hat die Sessions wunderbar auf den Punkt gebracht festgehalten und getwittert!
Nach der Bloggersession, die wir besuchten, ging es in die Hallen. Bei einem so knappen Zeitfenster mussten wir die Füße ordentlich in die Hand nehmen, um alle Eindrücke wenigstens einigermaßen aufnehmen zu können. Meine Mama wurde an einem der Outdoor-Verlage-Stände auf ein herrliches Büchlein zur russischen Sprache aufmerksam. Natürlich musste das sofort bei mir einziehen! Bei Gelegenheit werde ich es euch vorstellen 🙂
Während wir durch die Hallen schweiften, lief ich an einem Mann vorbei und ich hätte aus dem Augenwinkel heraus schwören können, dass ich den kenne: Sebastian Fitzek. Heavy Breathing. Ich habe ein Talent, während der Messe zufällig über tolle Krimi- und Thriller-Autoren zu stolpern. Beim letzten Mal war es Jussi Adler Olsen, diesmal also Fitzek. Deswegen wurde „Das Paket“ zu meiner zweiten Ausbeute der Messer und war knapp darauf signiert und ein Erinnerungsfoto wurde geknipst.
Wir schnorchelten dann zu jenen Ständen der Verlage, die wir besonders mochten und informierten uns über Neuigkeiten &&& Hierfür hätte ich natürlich gern etwas mehr Zeit verwendet, aber da ich gefühlte Ewigkeiten in der Fitzek-Schlange stand, war das dann eher ein Ding der Unmöglichkeit.
Nachdem ich dann ein kleines Vermögen in Halle 4 (Der Manga-Comic-Con) für Merch ausgegeben hatte, ging es auch schon zurück zum Hauptbahnhof, wo wir gerade so pünktlich unseren Zug erreichten und wieder gen Heimat fuhren. Zuhause musste dann mein armer Papa unter einem Redeschwall meinerseits leiden, weil ich ihm so viel zu erzählen hatte.
Fazit: Ich bin Blogger
Den Post habe ich übertitelt mit „Sowas wie das erste Mal“. Doch was meine ich damit? Ich habe nicht zum ersten Mal die Messe besucht. Und ich war auch schon Blogger, als ich die Messe zuletzt besuchte. Doch damals habe ich mich nicht als Blogger empfunden, hatte kein solches Selbstverständnis. Ich war ein Besucher. Habe die Eindrücke genossen, aber nicht „mehr“. Diese Messe war anders. Ich habe mich während des Aufenthalts als Buchbloggerin verstanden, habe Infos aufgesogen und aufgeschrieben, habe Notizen gemacht, habe eine unfassbare Fülle an Input mit nach Hause genommen, habe gelernt und bin motivierter denn je, habe mir neue Ziele gesetzt und höhere Ansprüche an mich und den Blog. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl, denn ich liebe, was ich hier tue.
Die Messe hat mich somit in einem Prozess unterstützt und ich hoffe sehr, dass ich werde umsetzen können, was ich mir wünsche. Ich freue mich auf jeden Fall schon riesig auf die LBM 2020 und hoffe, dass dann der einzige Punkt, den ich dieses Jahr nicht von der Liste streichen konnte, angegangen werden kann: Blogger-Connections.