Habe ich euch eigentlich schon von meinem kleinen Urlaub erzählt, den ich unternommen habe? Natürlich war ich dabei nicht allein, das wäre ja auch zu langweilig. Millard Nullings hat mich begleitet und so fantastisch wie es klingt, war es auch. Aber mal der Reihe nach, wie kam es eigentlich dazu?
Eigentlich hatte ich meinen kleinen Ausflug allein geplant, um ein bisschen abzuschalten vom Alltag. Mit dem Zug fuhr ich nach Bremen und von dort weiter an die Nordsee. Als ich so über den Strand spazierte, gedankenverloren, stolperte ich. Aber nicht nur mir entfuhr ein erschrockener Aufschrei, als ich in den Sand donnerte. Unter mir jammerte ein Junge und schimpfte: „Kannst du nicht besser aufpassen?!“ Natürlich, Millard. Wie hätte ich den unsichtbaren Jungen am Strand übersehen können, wäre ich doch nur mit offenen Augen und konzentrierter spazieren gegangen! Ihr könnt euch ja denken, WIE erschrocken ich war. Ich habe mich umgesehen, den Strand abgesucht – aber weit und breit war ich die einzige Person. Das dachte ich zumindest solange, bis ich beim Aufstehen etwas Sand verteilte und dabei die Konturen eines Jungen sichtbar wurden.
Der Sand flog im hohen Bogen davon, als er sich aufrichtete und meine Hand von einer fremden Hand ergriffen und geschüttelt wurde: „Millard Nullings, freut mich dich kennen zu lernen.“
Während unserer kleinen Reise, wir haben Bremerhaven, Bremen, Hamburg und Berlin besucht, habe ich viel Neues entdecken können. Millard ist der perfekte Fremdenführer! All diese Städte hatte ich bereits zuvor besucht, aber Millard kannte Ecken, die kennen vermutlich nicht einmal die meisten Einheimischen. Das kommt also davon, wenn man unbehelligt durch die Gegend stromern kann, wie es einem beliebt!
Wir hatten unglaublich viel Spaß, tranken Kaffee in kleinen Cafés, die nicht ganz so gut besucht waren. (Wie hätte ich jemandem erklären sollen, dass der Kuchen mitten in der Luft hängt, kurz herumwirbelt und dann im Nichts verschwindet?!) Gingen in Hinterhofkinos. Besuchten Ruinen und Millard erzählte mir aufgeregt, wie es früher an den Orten, die wir besuchten, ausgesehen hatte. Natürlich durften auch die obligatorischen Bilder nicht fehlen! Nach der ein oder anderen Diskussion, konnte ich Millard auch dazu überreden, zumindest für die Fotos etwas richtiges anzuziehen.
Meine kleine Reise mit Millard unternahm ich im Übrigen im Rahmen der Blogtour zur Veröffentlichung des vierten Teils der wunderschönen Buchreihe am 01.03.2019 beim Droemer Verlag, welchen ich freundlicherweise bereits vorab habe lesen dürfen. Für Millard habe ich mich entschieden, da es zum einen sehr praktisch ist, einen unsichtbaren Freunde bei sich zu haben. Zum anderen denke ich, dass ich mich mit ihm sehr gut verstehen würde und wir voll auf einer Längenwelle wären! Welcher Charakter aus der Reihe ist euer (heimlicher) Favorit?
Autor: Ransom Riggs, übersetzt von Silvia Kinkel
Titel: Der Atlas der besonderen Kinder
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 512
Hardcover: 18 € // eBook: 12,99 €
Die Welt der Besonderen ist von den Geschehnissen erholt sich von den Geschehnissen der vergangenen drei Bände, Gebiete sind zerstört und die Schäden müssen behoben werden. Unter der Leitung der Ymbrinen beginnen die Aufräumarbeiten. Auch Jacob, Emma und unsere Freunde haben hierfür feste, bodenständige Aufgaben erhalten. Doch Jake fühlt sich unterfordert, er möchte dem Erbe seines Großvaters gerecht werden und insbesondere in den USA, wo die Besonderen weit weniger koordiniert und geordnet zusammen leben, wahre Fortschritte schaffen. Um diesem Traum, diesem Wunsch, nachzugehen, muss er sich jedoch gegen die Ymbrinen – nicht zuletzt Miss Peregrine – auflehnen. Und auch die anderen Kinder und Jugendlichen bekommen allmählich Flügel und wollen flügge werden. Kann Jake es schaffen, sein normales und sein besonderes Leben unter einen Hut zu stecken? Wer ist der mysteriöse H und welche Gefahren lauern in den Schatten der unbekannten Zeitschleifen?
Ich habe mich wirklich RIESIG gefreut, als ich vom Erscheinen eines weiteren Bandes erfuhr. Die besonderen Kinder begleiten mich nun schon ein Stückchen und sie gehören zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Als ich dann auch noch über einen Aufruf stolperte, dass Blogger für eine Blogtour zur Veröffentlichung gesucht werden, war ich hin und weg und habe so sehr gehofft, teilnehmen zu dürfen – und hier bin ich.
Der vierte Band der Reihe ist in meinen Augen eine absolut grandiose Fortsetzung und beschäftigt sich sehr intensiv mit der Persönlichkeitsentwicklung unserer Freunde nach den großen Veränderungen, die die Besonderenwelt erschüttert haben. Und dieser Wunsch nach Eigenständigkeit, Veränderung und Fortschritt ist gar nicht unbedingt besonders, sondern kann vermutlich von jedem von uns nachempfunden werden.
Noch zu erwähnen sind, wie ich finde, insbesondere wieder die visuellen Elemente. Als ich das Buch in den Händen hielt – die Vorgänger habe ich bis jetzt leider nur als eBooks gelesen – war ich hin und weg. Das letzte Mal, dass mich ein Buch optisch so angesprochen hat, war in den 90ern – meine Ausgabe der „Unendlichen Geschichte“, die auf wunderschöne Schmuckseiten und farbliche Gestaltung setzt. Die Bilder, die in das Buch integriert sind, sind wieder einmal zum Staunen und Lieben. Das Buch ist mit so unglaublich viel Mühe und Liebe gestaltet, dass man es jedem zeigen möchte. Hut ab, an dieser Stelle, vor all jenen, die sich um die „schöne Fassade“ des Buches gekümmert haben.
Die Teilnehmer der Blogtour:
02.03. www.bluesiren.de
03.03 www.lieschenliest.de
04.03 www.hertzklecks.de
05.03 www.buecherwanderin.de
06.03 www.thebootedkat.wordpress.com/
07.03 www.bibliophilara.de
In den folgenden Tagen findet ihr noch weitere richtig tolle Informationen und Aktionen rund um das Buch auf den oben genannten Blogs. Gestern machte die BlogTour bei Blue Siren Stopp mit einem sehr sehr interessanten Quiz: Welche Fähigkeit ist deine? Ich habe natürlich auch mitgemacht und meine besondere Fähigkeit ist es, eines der Elemente zu bändigen, so wie Emma, Fiona oder Noor. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir schon immer gewünscht habe, Wasser bändigen zu können – das passt also gut!