Hallöchen und WIllkommen zurück zur Montagsfrage, einer Aktion bei der lieben Antonia.
Eine weitere Woche also in diesen besonderen Zeiten und eine weitere Woche der Sicherheitsmaßnahmen. Nach wie vor merke ich – zum Glück – nicht viel von Corona. Die Angst ist nach wie vor da. Aber bis auf dass ich Besuche beim Pferd von nun an in einen Kalender eintragen muss, damit maximal 2 Personen zeitgleich am Hof sind, treffen mich die Maßnahmen zum Glück gar nicht. Es ist eben manchmal auch ganz gut, in seinem eigenen kleinen Elfenbeinturm zu leben – abgeschieden von dem, was für die meisten wohl als normales Leben empfunden wird. Doch nicht jedem fällt die Isolation so leicht – und einigen fällt sie noch schwerer: nämlich jenen, die schulpflichtige und Kindergarten-Kinder bespaßen dürfen. Daher lautet die heutige Montagsfrage auch:
Welche Bücher könnt ihr Eltern & gelangweilten Kindern gerade sehr empfehlen?
Zunächst dachte ich, beim Lesen dieser Aufgabe: Das wird ein Klacks für mich! Schließlich wissen jene, die mich ein bisschen besser kennen, dass ich mich nicht als Erwachsene begreife und daher doch recht häufig – sicher häufiger als andere – auch zu Kinderbüchern greife. Allerdings ist mein Empfinden dieser Bücher sicher doch ein ganz anderes, als das von Kindern die auch ihrem Alter gemäß als Kind bezeichnet werden können. Da ich selbst noch keinen Nachwuchs habe und auch in der Verwandtschaft keine Kinder anzutreffen sind, sodass ich auf Kindertauglichkeit hin nicht überprüfen kann, wage ich ein paar zögerliche Empfehlungen:
Für mich immer und immer wieder empfehlenswert sind die Klassiker. Dazu zählen insbesondere ‚Die Unendliche Geschichte‘ von Michael Ende und Evergreens wie Pippi Langstrumpf, Michel, Ronja Räubertochter, und und und. Im etwas weiteren Sinne gehören zu diesen Klassikern auch die Romane rund um Harry Potter – ganz klar.
Besonders am Herzen liegen mir immer die Mumin-Bücher. Diese eignen sich besonders auch deshalb für das gemeinsame Lesen, da die Geschichten nicht allein Kinder ansprechen. Tatsächlich behandelt Jansson auch versteckt sehr ernste Themen in ihren Romane. Besonders ab dem fünften bzw. sechsten Band wendet sich die Romanreihe auch immer mehr der psychischen Innenwelt der Figuren zu, z.B. Problemen wie Einsamkeit. Neben den wunderschönen Illustrationen und den spannenden Abenteuern der Mumins, gibt es also auch eine tieferliegende Ebene, die vermutlich eher Erwachsene ansprechen wird.
Wer bei älteren Kindern ein wenig den Englisch-Unterricht kompensieren möchte, dem empfehle ich weiterhin die Winnie Puh Bücher von Milne. Warum die englischen Originale? Milne ist in meinen Augen ein Wortkünstler, dessen Romane allein auf sprachlicher Ebene wirklich Spaß machen. (Daher auch hier für Erwachse durchaus gut geeignet.) In der Übersetzung geht dieser Sprachwitz natürlich an den meisten Stellen verloren, was ich sehr schade finde.
An modernen Büchern empfehle ich die Bücher rund um die Disney-Bösewichte aus dem Hause Carlsen. Gerade wenn die Kinder (und Erwachsenen 😉 ) die Geschichten der Helden bereits kennen, komplettieren die Bücher dieser Reihe das Bild sehr gut. Ich finde mit diesen Geschichten ist auch wirklich insofern ein wichtiger Schritt getan, da die böse Ursula eben nicht per se einfach böse ist, weil sie Lust dazu hat oder weil sie eben so geboren wurde. Es wird erzählt, WARUM und WIE sie so wurde. Die Helden werden ein wenig entmythifiziert. Das Schwarz-Weiß-Bild bekommt Grauschattierungen. Das ist nicht nur eine wertvolle Lektion, es ist vor allem eines: verdammt spannend.
Zum Schluss möchte ich noch auf Silvana Gandolfi hinweisen. Für mich gehört sie zu DEN KInderbuchautoren schlechthin. Das Buch „Die Schildkröte, die Shakespeare liebte“ ist mitunter das Schönste, das ich je gelesen habe.