Lange war ich nicht beim Gemeinsamen Lesen dabei. Woran genau es liegt, weiß ich nicht. Es fehlten vor allem die Gelegenheiten, einfach mal zu bloggen. (Wie man ja nicht nur am Gemeinsamen Lesen gemerkt hat.) Die Zeit wäre zwar da gewesen, aber dann war es zu hektisch, zu knapp usw. Nun will ich aber doch endlich mal wieder mit zwei fabelhaften Büchern teilnehmen!
Das Gemeinsame Lesen ist eine Aktion von Schlunzenbücher und findet wöchentlich jeden Dienstag statt.
1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese sowohl „Der Gullydeckelmörder“ von Birgit von Derschau, als auch „Kiss Me Never“ von Lana Rotaru. Bei Birgit von Derschau bin ich auf Seite 106/251 und bei Lana Rotaru auf S. 24/231.
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Jeder andere würde aus der Haut fahren, wenn er immer wieder gegen Mauern rennt.
„Der Gullydeckelmörder“
Nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit auf den Abschleppdienst gewartet hatte, war ich endlich auf dem Weg zu Jenny.
„Kiss Me Never“
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
zu „Der Gullydeckelmörder“
„Kannst du mir bitte irgendein True Crime Buch mitbringen?“ Mit diesen Worten habe ich meine Mom zur Bücherei geschickt und zurück kam sie mit dem Gullydeckelmörder. Wie ihr wisst, verschlinge ich ja ein True Crime Format nach dem anderen, ob nun Buch, Magazin oder Podcast. In der Regel werden diese Bücher von „Involvierten“ geschrieben, etwa Polizisten, Kriminalisten oder Rechtsmedizinern. Bei Birgit von Derschau handelt es sich um die Moderatorin der Sendung „Kripo-Live“. In dem Buch berichtet sie von Fällen, die in dieser Sendung, die um die Mithilfe der Bürger bittet, besprochen und behandelt wurden. (Ich kannte die Sendung vorher noch nicht, werde das aber nun ändern!)
Was mir besonders gut gefällt und was ich deshalb auch hier kurz ansprechen mag, ist, dass von Derschau nicht allein Tötungsdelikte bespricht. Viele True Crime Formate konzentrieren sich – vermutlich wegen des Publikumseffekts – auf Tötungen, besonders grausame und perfide Morde. Von Derschau behandelt dagegen auch Fälle, die „glücklich“ verlaufen sind. Etwa der Junge, der zurück zu seinen Eltern findet nach der Entführung. Oder die Frauen, die vergewaltigt aber doch zumindest nicht getötet wurden. Das gefällt mir persönlich sehr, sehr gut.
zu „Kiss Me Never“
Vor ein paar Tagen hat die liebe Lana Rotaru auf Instagram nach Rezensenten gesucht. Ich schleiche schon lange um „Kiss Me Never“ herum. Wer mich kennt, weiß, dass ich zwar gerne mal Romantik lese, dass es jedoch nicht zu meinen Lieblingsgenres zählt und ich gern ein tolles Drumherum habe. Da der Roman aus der Feder von Lana Rotaru stammt, stand aber außer Frage, dass ich es lesen würde. Eigentlich wollte ich warten, bis ich die „Seven Sins“ Reihe von ihr beendet habe. Aber tja, der Aufruf war eben einfach zu verlockend und ich hatte das Glück, auch ausgewählt zu werden 🙂
Ich bin erst auf S. 24, aber schon wieder vernarrt in Lana Rotarus Art zu Erzählen. Interessant finde ich – jetzt sind wir wieder beim Crime ! -, dass die Geschichte sich von einem vermutlich ungelösten, weil als solchen nicht identifizierten Kriminalfall aus entwickelt. Amys Bruder ist verstorben, ein Motorradunfall. Doch die junge Frau glaubt nicht an einen Unfall. Das also ist der Ausgangspunkt und im Verdacht hat sie den gut aussehenden Dante, den besten Freund ihres Bruders, sowie deren weiterem Freund Van. Ich bin wirklich extrem gespannt, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird und wie der Bruder der Protagonistin Andrew wirklich ums Leben kam.
4.Welches Buch hast du dir zuletzt gekauft und warum?
Zuletzt habe ich zwei Bücher gekauft, nämlich einmal „Das eingeschossige Amerika“ von Ilja Ilf und Jewgeni Petrow. Dies ist ein Reisebericht zweier Journalisten von 1937. Die beiden Russen schildern pointiert ihren Aufenthalt in den Staaten. Gekauft habe ich das Buch, weil wir es in der Vorlesung zu Russischer Literatur behandelt haben und ich die Textstellen, die wir gemeinsam gelesen haben, extrem interessant und witzig fand.
Zum anderen habe ich von Wladimir Georgijewitsch Sorokin „Der Tag der Opritschniks“ gekauft, einer satirischen ‚Dystopie‘ Russlands im Jahre 2027, welches sich zu diesem Zeitpunkt bis auf China von allen anderen Ländern abgeschottet hat und von einem Alleinherrscher regiert wird. Gewählt habe ich dieses Buch, da ich auf der Suche nach russischen Autoren, die ich lesen kann, darüber gestolpert bin und den Klappentext sehr ansprechend fand.