Mit ein wenig Verspätung, da das Leben eben doch so manche Spontaneität für einen bereithält, gibt es heute die Rezension zu Tina Köpkes One Of A Kind. Und ehrlich gesagt tippe ich diese Rezension gar nicht gern, denn das bedeutet, dass das Buch ausgelesen ist und ich somit (vorerst) aus Maywood zurückkehren muss. (Wenn ihr das Buch gelesen habt, werdet ihr verstehen, warum das so schwer ist!)
AUTOR Tina Köpke
VERLAG Selfpublishing
ERSCHIENEN Mai 2019
SEITEN 371
FORMAT eBook
PREIS 3,99 €
GENRE New Adult
REIHE Maywood 1
ISBN –
Klappentext
Die 28-jährige Emma hat einen Plan für alles. Vor allem einen Plan, wie sie ihre Probleme erfolgreich verdrängen kann. Dabei benötigt es nur eine kleine Erschütterung, um ihr scheinbar so perfekt inszeniertes Dasein ins Wanken zu bringen …
»Weißt du schon, dass Jake wieder da ist?«
Eigentlich hatte Jake die idyllische Kleinstadt Maywood hinter sich gelassen. Eigentlich. Denn er ist zurück und niemand weiß, wieso. Nur Emma ist sich sicher, dass Grübchen, breite Schultern und eine Entschuldigung nicht darüber hinwegtäuschen können, dass er noch immer derselbe ist wie vor zwölf Jahren. Schließlich ist es unmöglich, sich so gravierend zu ändern – oder doch?
Inhalt
Emma ist 28 Jahre alt und lebt in jenem Haus, das schon seit Generationen der Familie gehört. Doch nach dem Tod des Vaters und dem Fortziehen der Schwester sind die vielen Zimmer unheimlich leer und die Rechnungen für die Instandhaltung sind hoch. Um ihren Vater pflegen zu können, hat Emma zudem ihr Studium abgebrochen und hat es schwer, einen Job zu finden.
Ihre Pechsträhne scheint aber damit nicht abzureißen. Vielmehr kommt noch mehr auf die junge Frau zu: Jake ist zurück in Maywood und damit holt sie eine sehr schmerzhafte Vergangenheit ein, denn Jake war ihre große Liebe. Doch der Sportler hat sie betrogen und ist auf Nimmerwiedersehen abgehauen. Nun gut. Nicht auf Nimmerwiedersehen, denn nun ist er ja wieder da.
Das, was Hazel Grace Lancester und Augusts Waters haben, ist Liebe, aber das, was Jake und mich verbindet, ist eine frustrierende Vergangenheit, mit der ich nie abschließen konnte, weil er einfach abgehauen ist, anstatt sich ein paar Eier wachsen zu lachen.
Emma
Die Probleme drohen, Emma zu übermannen. Nun ist es an der Zeit, sich ihnen zu stellen. Und zum Glück steht die junge Frau nicht allein da, denn hinter ihr steht eine komplette Kleinstadt.
Meinung
Ja, wo fange ich an? Tina Köpke ist definitiv eine meiner liebsten Autorinnen und sogar DIE Lieblings-SP-Autorin schlechthin. Mit „One Of A Kind – Emma & Jake“ hat sie mich ein weiteres Mal darin bestätigt.
Für die in meinen Augen für die Autorin wirklich kennzeichnend, ist ihre unterhaltsame Art Geschichten zu erzählen. Ohne dass es „too much“ wirkt, streut sie immer wieder Passagen ein, die einen mit Situationskomik und witzigen Sprüchen zum Lächeln, wenn nicht gar zum Lachen bringen. Doch nicht nur die witzigen Stellen schreibt sie genau richtig, bei One Of A Kind werden eigentlich alle Emotionen bedient und man braucht das Taschentuch nicht nur der Lachtränen halber, sondern manchmal auch weil man gemeinsam mit Emma wütend ist oder aber traurig. Tina Köpke besitzt einen sehr angenehm zu lesenden Stil, der so kurzweilig ist, dass man das Buch nicht aus der Hand legt und die Zeit vergisst.
Daran ist aber natürlich nicht nur der Schreibstil selbst, sondern vielmehr auch die Geschichte „schuld“. One Of A Kind ist die Geschichte von Emma und Jake. Emma ist 28 Jahre alt, lebt in der beschaulichen und teilweise wirklich eigentümlichen Kleinstadt Maywood und hat vor einem Jahr ihren Vater verloren. Sie steckt bis zum Hals in Schulden, möchte aber auch niemanden um Hilfe bitten. Einen wirklichen Job findet die junge Frau nicht, da sie keine adäquate Ausbildung genossen hat. Und weil das ja nicht reicht, kommt ihr Ex in die Stadt: Jake. Der hat sie vor Jahren betrogen und ist dann in die Metropolen Amerikas gezogen, um Sportkarriere zu machen. Um dem Ganzen einen draufzusetzen, hat er auch noch eben jene Frau geheiratet, mit der er Emma betrogen hat. Doch die Glamour-Welt ist eben doch oft mehr Schein als Sein und so zerbricht erst Jakes Karriere (an einem Unfall) und dann wird er (Karma, Baby!) von seiner Ehefrau betrogen. Die Scheidung führt ihn zurück nach Maywood, wo er hofft, einen Neuanfang wagen zu können.
Soweit so gut. Der Leser ist natürlich auf Emmas Seite, denn wer bitte mag einen betrügenden Sportdeppen? Emma hingegen ist einfach zum Knuddeln. Sie steht auf alte Sachen, ist selbst etwas altmodisch, ist loyal, herzensgut, engagiert und etwas tollpatschig. Sie liebt Maywood von ganzem Herzen und kann sich ein Leben außerhalb der geliebten Umgebung nur schwer vorstellen.
Jake hat recht, wenn er sagt, dass ich nach dem College ein Leben hier haben wollte. College, heiraten, Kinder und im Haus meiner Familie wohnen, wie alle Falkensteins vor mir.
Emma
Und eben jenes Haus droht sie zu verlieren, wenn sie ihre Schulden nicht zahlen kann. Doch woher das Geld nehmen? Als sie eines abends doch mehr denn weniger betrunken ist, erfährt sie von Jake, dass dieser bald auf der Straße landen würde. Kurzerhand beschließt ihr betrunkenes Ich, eine Herberge aufzumachen und Jake ist ihr erster Gast. Aber kann das denn wirklich gut gehen, Emma und Jake auf so engem Raum?!
Ehe ich mich weiter in dieser wunderschönen Geschichte verliere, noch ein paar Worte zu den Personen: Zu Emma und Jake habe ich ja schon das ein oder andere gesagt. Emma ist wirklich unglaublich sympathisch und sie wächst dem Leser schneller ans Herz, als man glaubt. Jake hingegen muss nicht nur Emma und ihren Freundinnen beweisen, dass er es wert ist, gemocht zu werden. Auch ich konnte ihn zu Beginn kein bisschen leiden. Ich meine, welcher Idiot betrügt seine Freundin und dann auch noch aus diesem dämlichen Grund!?
Ja, als Leserin war ich sehr, sehr wütend auf Jake und es gab Momente, wo ich mir wünschte, er würde das wunderschöne beschauliche Maywood doch bitte wieder verlassen. Aber Tina gelingt es, Jake dem Leser so näher zu bringen, dass man ihn und seine Beweggründe besser kennen lernt. Und noch viel wichtiger: Dass man versteht, dass es mist war, was er getan hat – aber dass er eben nicht nur darauf reduziert werden kann!
Die Nebenfiguren sind ebenfalls so unfassbar liebenswürdig, dass man sie kennen lernen möchte. Ob die besten Freundinnen Mia und Olivia oder aber die eigentümlichen Bewohner der Stadt Maywood. Und da wären wir nämlich noch bei meinem letzten großen Punkt, den ich ansprechen möchte: Maywood.
Ich achte eigentlich selten auf die Orte, in denen Geschichten angesiedelt sind. Aber bei OOAK war das unmöglich. Mit #welcometomaywood feierten wir den Release des Buches und das nicht umsonst. Maywood ist eine Bilderbuchstadt. Tina gelingt es, eine so romantische Kulisse zu schaffen, ohne dass diese zu plakativ wirkt. Ich sehe richtig den Park, das Fest, all die kleinen Häuser, die Läden vor mir. Ich sehe das Falkensteinsche Haus vor mir. Und ich habe „Maywoodweh“, nun, nachdem ich das Buch ausgelesen habe. (Ein Hoch darauf, dass es sich um eine Reihe handelt!!)
Wie ihr anhand der Länge der Rezension sicher sehen könnt, ich habe Redebedarf. OOAK ist eine so herzliche und schöne Geschichte, dass ich sie euch nur empfehlen kann, wenn ihr auf New Adult bzw. Romantische Komödien steht. Von mir gibt es die volle Punktzahl für so eine schöne Geschichte!