Die Sache mit der Übersetzung

Fremdsprachen haben mir immer schon großen Spaß bereitet. Dennoch gehöre ich trotz aller guten Vorsätze nicht zu jenen, die Romane im Original – etwa auf Englisch – lesen. Früher habe ich darüber kaum nachgedacht. Mittlerweile rückt jedoch die Übersetzungsproblematik auch und vor allem durch mein Studium der Slawistik immr mehr in mein Bewusstsein. Während dem Schreiben von Rezensionen übersetzter Bücher stelle ich mir z.B. die Frage, kann ich denn den Schreibstil eines Autors wirklich beurteilen? Oder beurteile ich nicht vielmehr das was der Übersetzer daraus gemacht hat? Wie frei hat der Übersetzer gearbeitet? Sind durch die Übersetzung vielleicht sprachliche Schätze verloren gegangen oder hat der Übersetzer das Werk gar aufgewertet? Wirklich bewusst habe ich das erste Mal über die Problematik nachgedacht, als ich in einer Vorlesung zu russischer Literatur saß. Wir lasen stets zunächst das russische Original und danach die Übersetzung. In der deutschen Übersetzung zogen Wolkenschäfchen über den Himmel. Im russischen Original? Keine Schafe weit und breit. Was also, wenn ich als Rezensent dieses Bild des Wolkenschafs – Schafe gehören zu meinen Lieblingstieren, so abwegig ist das also nicht – so toll gefunden hätte, dass ich innerhalb der Rezension nun also den Schreibstil des Autors dafür gelobt hätte? Problematisch, … Die Sache mit der Übersetzung weiterlesen