The Masquerade
Royal Me 1
von Tina Köpke
Seitenzahl (Printausgabe): 140
New Adult, Liebesroman
Bereits als Royal Me erstmals erschien, hatte ich die große Ehre, das Buch vorab lesen zu dürfen. Es war mein erstes Buch von Tina Köpke, das ich je in Händen hielt und damals war ich noch skeptisch gegenüber kleineren Autoren. Schnell aber verfiel ich von Zugetanheit in Begeisterung, von Begeisterung in Euphorie. Deshalb – und weil ich meine Erinnerungslücken kenne – sagte ich auch sofort zu, als Tina mir die Episoden als Vorabexemplare anbot.
„Nicht, dass ich Angst hatte. Eigentlich war es mir egal, ich war immerhin der gottverdammte italientische Prinz. Was wollte sie schon groß machen? Mir eine shlechte Note für unprinzliches Verhalten geben?“
Royal Me – The Masquerade
Aber von vorne, worum geht es? Royal Me – The Masquerade ist der Auftakt einer vierteiligen Reihe. Die Geschichte spielt in einer Welt, in der die Monarchie noch hohe Angesehenheit und Wichtigkeit genießt. Rebellen jedoch wollen der Herrschaftsform ein Ende setzen und lehnen sich auf. Als die russische Prinzessin gefangen genommen und ermordet wird, entscheiden sich die Königshäuser weltweit, ihre Sprösslinge in Sicherheit zu bringen. Eines dieser Sicherheitszentren ist das idyllisch gelegene Callahan Castle, welches von nun an für die Prinzen und Prinzessinen zum vorrübergehenden Zuhause wird. Doch neben der Bedrohung durch die Terroristen, müssen sich die Royal auch ganz persönlichen und keinesfalls nur königlichen Problemen stellen.
Als ich nun also die Neuauflage der ersten Episode las, fühlte es sich ein bisschen so an, als würde ich alte Freunde nach langer Zeit wieder treffen – ein schönes Gefühl! Erneut konnte mich Tina mit ihrer frechen und wortgewandten Erzählweise fesseln und entlockte mir nicht nur ein Schmunzeln. Sehr interessant an diesem Roman ist, dass er aus verschiedenen, sich rasch abwechselnden Perspektiven geschrieben ist. So eine Erzählweise birgt in meinen Augen immer die Gefahr, hektisch, verwirrend oder schlicht schlecht rüber zu kommen. Nicht aber hier. Tina zeigt hier ein sehr gutes Gefühl für die Erzählung und die Perspektivwechsel gelingen ihr fliegend und mit Bestnote.
Die Charaktere der Romanreihe sind herrlich unterschiedlich. Die kühle Anouk, die feurige Alicia, der Draufgänger Val, die süße Lina, der charmante Oliver und die zurückhaltende Priya – und noch viele andere. Jeder dieser Charaktere hat Ecken und Kanten, mehrere Ebenen und vor allem eines: Tiefe. Wir haben es hier nicht mit oberflächlichen NullAchtFuffzehn-Helden zu tun, sondern mit Menschen. Das zeigt sich auch bei den sehr interessanten Beziehungsgeflechten der Royals.
Die Story selbst ist eine sehr spannende. Über all den eher alltäglichen Problemen wie Liebeskummer und Unsicherheit, schwebt stets die Bedrohung durch die Terroristen. Langsam aber stetig baut die Autorin somit eine Spannung auf, die das Lesen sehr kurzweilig werden lässt.
Ehe ich aber so wirke, als wäre ich ein gnadenloses Fangirl, gibt es noch einen kleinen Kritikpunkt: Als Lektorin ist es zu einer Art Berufskrankheit geworden, auf Fehlerchen zu achten. Daher sind mir hier und da auch Tippfehler, Satzfehlstellungen oder eingeschmuggelte Wörter aufgefallen, die da so nicht hingehört haben. Das war aber nur zwei, drei Mal und beeinträchtigt weder das Leseverstehen noch das Lesegefühl. Da Fehler immer wieder geschehen und man sie auch nach zig Leserunden noch nicht alle ausgemerzt hat, ist das nur ein kleiner winziger Kritikpunkt meinerseits.